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Kommentar Ballack – eine Karriere zum Vergessen!

Michael Ballack: Nationalelf-Capitano verzichtet auf sein Abschiedsspiel

Der Capitano geht Michael Ballack für Deutschland

Lange Jahre ein Siegertyp, jetzt der große Verlierer: Kapitän Michael Ballack hat keine Zukunft mehr in der Nationalelf

Foto: dapd
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17.06.2011 — 23:41 Uhr

Er trug 55-mal die schwarz-rot-goldene Binde am linken Oberarm. Deshalb steht Michael Ballack bei den großen deutschen Kapitänen  in einer Reihe mit Matthäus (75-mal), Rummenigge (51), Beckenbauer (50), Kahn (50) und Seeler (40). Und trotzdem gehört er seit dieser Woche nicht mehr so richtig dazu. Denn bei keinem der anderen endete die Karriere in der Nationalelf so unrühmlich und unwürdig wie bei Ballack.

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Vor mehr als 15 Monaten machte der einstige Weltklassespieler sein 98. und letztes Länderspiel. Danach war er lange verletzt, dann fand er seine Form nicht mehr. Die jungen Wilden in der Nationalmannschaft hatten ihn schon bei der WM letztes Jahr in Südafrika ins Abseits gespielt.

Zuletzt glaubte nur noch einer an die Existenzberechtigung von Ballack im DFB-Team – Ballack selbst.

Bodenlose Arroganz? Mangelnder Realitätssinn? Nicht mal die Kapitänsbinde wollte der Mann aus Görlitz in Sachsen freiwillig herausrücken. Und zwang Bundestrainer Löw damit fast vor jedem Spiel zu verbalen Eiertänzen, die zeitweise tragisch-komische Formen annahmen.

Denn Löw wollte Ballack die Chance eines freiwilligen Rücktritts nicht verbauen. Und ist deshalb heute stinksauer auf seinen früheren Kapitän.

Wie man aus DFB-Kreisen hören kann, hatte der Bundestrainer Ballack gegenüber schon Ende März angedeutet, dass er künftig nicht mehr auf ihn zurückgreifen werde. Ballack sollte allerdings bestimmen können, wie diese Entscheidung der Öffentlichkeit „verkauft“ wird. Darüber sollte es nach dem Spiel in Aserbaidschan (7. 6.) ein finales Telefonat geben.

Doch zu diesem Kontakt kam es nicht mehr. Ballacks Handy war ausgeschaltet, eine SMS mit der Bitte um Rückruf blieb unbeantwortet. Um nicht selbst als ewiger Zauderer dazustehen, entschloss sich Löw am Donnerstag, Ballack zu feuern. In einer Pressemitteilung wurde das Ende der Nationalmannschafts-Karriere verkündet.

Ballack selbst wirft dem DFB jetzt „sein“ Abschiedsspiel vor die Füße und schießt öffentlich gegen Löw.

Dies alles zeigt, dass es Ballack immer nur um sich selbst und nicht um die Mannschaft gegangen ist. Und deshalb war er wahrscheinlich auch nie ein guter Kapitän.

Und deshalb wird seine Nationalmannschafts-Karriere in 10 oder 20 Jahren wahrscheinlich auch vergessen sein. Der unrühmliche Abschied wiegt dabei noch schwerer als die Tatsache, dass er nie einen internationalen Titel gewinnen konnte.

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