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26. August 2011 08:35 Uhr

Jahreshauptversammlung

FCA: 2,9 Millionen Miese durch den Aufstieg

Der Verein steigt mit einem saftigen Defizit in die erste Bundesliga auf und muss jetzt aus diesem Grund sparen. Seinsch bekommt bei der Jahreshauptversammlung dennoch Beifall. Von Herbert Schmoll

Die Jahreshauptversammlung des FC Augsburg war erst wenige Minuten alt, als Peter Bircks, der Chef des Aufsichtsrates, neben den Mitgliedern besonders Walther Seinsch begrüßte. Bircks tat dies verbal, die Gäste im Festzelt am Plärrer mit mehr als zwei Minuten andauerndem, stehend dargebrachtem Beifall. Applaus als Dank für das seit elf Jahren währende Engagement des Vereinschefs.

Rund 650 Gäste, davon 521 wahlberechtigte Mitglieder der mittlerweile mehr als 9400 Vereinsangehörigen, waren an diesem Abend in die Gerstensaftarena, in der tropische Temperaturen herrschten, gekommen. „Rekordbesuch für eine Versammlung des FCA“, vermeldete Bircks, während Seinsch zwar keine exakten Zahlen („Diese liegen noch nicht genau vor, da unser Geschäftsjahr erst am 30. Juni endete.“) vorwies, er jedoch bestätigte, dass der Verein die vergangene Saison mit einem satten Minus abschließen musste. Der Fehlbetrag betrug nach den Worten des Vereinschefs rund 2,9 Millionen Euro.

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Ein Betrag, der nach Aussage Seinschs vor allen Dingen durch die Aufstiegsprämien an die Mannschaft zustande kam. Und da die Investorengruppe, wie bereits im vergangenen Jahr angekündigt, ein Minus nicht mehr ausgleichen wird, muss der FCA den Gürtel in dieser Spielzeit enger schnallen. Das 2,9-Millionen-Loch werde man in der laufenden Saison ausgleichen, fuhr Seinsch fort.

Festes Mitglied der Bundesliga in den nächsten fünf Jahren

 

Trotz eines 32-Millionen-Etats muss der Verein sehr sorgfältig haushalten, was sich derzeit auch auf dem Spielermarkt bemerkbar macht. „Wir werden dort nur noch tätig werden, wenn einer besser als unsere eigenen Spieler und zudem noch bezahlbar ist“, sagte Seinsch zum Ruf nach Verstärkungen und fügte an: „Das ist unser Weg, der ist vernünftig und seriös. Wir werden keine Spieler für ein Jahresgehalt von fünf Millionen Euro verpflichten.“ Doch der Vereinschef hat klare Ziele. „Auch wenn wir in dieser Spielzeit absteigen sollten, wollen wir in den nächsten fünf Jahren ein festes Mitglied der ersten Bundesliga werden.“

Bericht Bircks Der Aufsichtsratschef ließ die vergangenen Monate nochmals Revue passieren. Er bedankte sich bei der Stadt Augsburg, dass die Kommune den Verein aus der Verpflichtung des Fassadenbaus an der Arena entließ. Dadurch werden Mittel für eine Umsiedlung des Profikaders in die SGL-Arena und die Errichtung eines Nachwuchs-Leistungszentrums frei. Im Süden der Stadt sollen demnächst die Bagger zum Bau von zweieinhalb neuen Sportplätzen anrollen. Rund eine Million Euro sollen die Kosten für zwei Rasenfelder und einen kleinen Kunstrasenplatz betragen. Auch die Geschäftsstelle soll in den neuen Fußballtempel umziehen. An der Paul-Renz-Sportanlage an der Donauwörther Straße wird die Jugendabteilung ihre Heimat finden.

Doch nicht nur die Strukturen müssen verbessert werden, sondern auch das Niveau der jungen Kicker. Bircks: „Wenn wir es nicht schaffen, künftig aus der eigenen Jugend Spieler nach oben zu bringen, werden wir nicht konkurrenzfähig bleiben.“ Über allem stellte der langjährige Funktionär natürlich den Aufstieg der Profis in die erste Bundesliga: „Wir haben eine enorme sportliche Entwicklung hinter uns, stehen bundesweit im Fokus.“

900.000 Euro für die Jugendarbeit

 

Jugendabteilung Zumindest in den Nachwuchs wird in der kommenden Saison kräftig investiert. Diesem stehen 900.000 Euro zur Verfügung, gab Seinsch bekannt. Diese Summe besteht aus einem Zuschuss von 250 000 Euro aus der Profiabteilung sowie den Mitgliedsbeiträgen. Mit dem Fußball-Lehrer Manfred Paula besitzt der Klub seit Anfang Juli einen neuen Leiter des Nachwuchszentrums. Nicht viel zu kritisieren gab es auch über die sportliche Situation. Zwar steigen die A-Junioren aus der Bundesliga ab, doch die B-Jugend (Bundesliga) und die C-Mannschaft (Regionalliga) haben ihre Heimat in den höchsten Spielklassen.

Zweite Mannschaft Die Landesligatruppe muss in Zukunft zumindest finanziell kleinere Brötchen backen und wird so sportlich nicht den Unterbau für die Profis darstellen. Dies bestätigte Seinsch. „Wir müssen die Junioren professionell unterstützen, in der zweiten Mannschaft sollen künftig nur noch Talente aus den eigenen Reihen spielen“, erklärte der Chef und fügte an: „Wir glauben, das ist sinnvoller.“

Entlastung Mit zwei Gegenstimmen und sechs Enthaltungen wurde der Vorstand entlastet. Ehrenrat Armin Klughammer nahm die Entlastung des Aufsichtsrates bei einer Enthaltung vor.

50-plus-1-Regelung Die sogenannte 50+1-Regel ist ein Paragraf in den Statuten der Deutschen Fußball-Liga. Nach dieser Regel ist es Kapitalanlegern oder Investoren nicht möglich, die Stimmenmehrheit bei Kapitalgesellschaften zu übernehmen, in die Fußballvereine ihre Profimannschaften ausgliedern. Der Antrag von Leif Pannewig, wonach diese Regel beim FCA in die Vereinssatzung aufgenommen werden soll, wurde aus formellen Gründen zurückgestellt. Eine Kommission soll sich dieses Themas annehmen.

Skiabteilung Da die gesamte Führungsspitze um Vorstand Manfred Ringer Urlaubsfreuden genoss, gab Peter Bircks den Bericht der Sparte ab. 122 Mitglieder gehen derzeit in dieser Sparte ihrem Hobby nach.

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