Augsburg. (MS) Mit einem Heimspiel gegen die DEG Metro Stars starteten die wieder mal neuformierten Augsburger Panther in ihre 18. DEL-Saison. Mit Brian Roloff präsentierten sie noch kurzfristig einen weiteren Neuzugang. Den insgesamt 15. neuen Spieler, der helfen soll die letzte Saison vergessen zu machen. Roloff konnte gleich Akzente setzen und hatte durchaus seinen Anteil am erfolgreichen Start in die noch junge Spielzeit. Die Fuggerstädter rangen, auf eine starke Leistung von Neu-Torwart Tyler Weimann aufbauend, die Rheinländer vor mehr als 4.5000 Zuschauern mit 2:1 (0:0/1:1/0:0/1:0) nach Verlängerung nieder.
DEG überlegen, Panther wachen erst bei Überzahl auf
Das
Spiel begann nach einer Schweigeminute für die Opfer des
Flugzeugabsturzes in Russland. Beide Fan-Lager entschlossen sich
zusätzlich die ersten beiden Spielminuten auf Schlachtrufe zu
verzichten. Die Spieler packten einen vierminütigen Nichtangriffspakt
oben drauf. Folglich ermöglichte erst ein schönes Zuspiel des
Ex-Augsburgers James auf Evan Kaufmann die erste Einschussmöglichkeit
des Spiels. Gleichzeitig war dies die erste gute Aktion von Tyler
Weimann. Weitere Taten waren nötig, um gegen den Alleingang von Patrick
Reimer (8. Min, Überzahl DEG) bzw. gegen einen alleinstehenden James das
torlose Unentschieden zu sichern. Die ersten 15 Spielminuten zeigten
eine, in allen Belangen, stärkere Mannschaft aus Düsseldorf.
Sie zeigten direkten Zug zum Tor und ihr Forechecking ließ den Panther
kaum eine Chance auf einen ruhigen Spielaufbau. Selbst bei
ausgeglichener Spielstärke kamen die Fuggerstädter kaum aus dem eigenen
Verteidigungsdrittel. Erst nach einigen Strafen gegen die Gäste drehten
die Spielanteile zu Gunsten der Schwaben. Jedoch konnten die Panther
selbst in 85 Sekunden doppelter Überzahl einen sicher agierenden
Jean-Sebastian Aubin nicht überwinden. Dessen beste Tat war eine sehr
schöne Fußabwehr gegen den mutterseelenallein am langen Pfosten
lauernden Somma (16.min, Überzahl Panther). Zehn Sekunden vor Ende
erkämpfte sich Neuzugang Roloff den Puck allein von den rheinischen
Abwehrspielern, zeigte viel Übersicht und bediente Zeiler, dessen Schuss
erneut Aubin unter sich begrub. So blieb es bei einem torlosen
Startabschnitt.
Überraschende Führung
Nach 77 Sekunden im Mittelabschnitt fiel, nach einer scharfen Hereingabe von Zeiler, der Führungstreffer für das Heimteam. Ob Torschütze Gauthier das Spielgerät mit Kufe oder Kelle unter die Latte beförderte war nicht hundertprozentig zu klären. Schiedsrichter Aumüller verzichtete genauso auf die Ansicht des Videos, wie die DEG Spieler auf Proteste. Den Augsburgern war es schlicht egal. Sie führten. Der Treffer tat dem doch sehr fahrigen Spiel sichtlich gut. Der Ausgleichstreffer deutete sich, schließlich mit langen Atem, an. Nach wie vor hatte Düsseldorf die zwingenderen Tor-Chancen. Kaufmann schlenzte an die Querlatte des Panther-Gehäuses. Weimann reagierte glänzend mit einem Kick-Safe gegen Ulmer (30.). Innerhalb von wenigen Sekunden erlaubte die Augsburger Defensive zwei 2-auf-1-Situationen. Düsseldorfs Courchaine war schließlich kaltschnäuzig genug und schlenzte, aus nahezu unmöglichem Winkel, den Puck in Richtung Tor. Dieser fand irgendwie einen Weg ins Netz und somit zum ersten Saisontor für die DEG. Bis zum Pausenpfiff ließen die Gäste durch Ulmer (33.) und Holland (34.) das berühmte “Pling” nach einem Stangentreffer noch zweimal ertönen. Erst dann folgten – analog zum Startdrittel – verstärkte Angriffsversuche der Panther. Ein Treffer wollte jedoch keinem Team mehr gelingen.
Weimann und Aubin überzeugen.
Larry
Mitchell versuchte Optimierungen vorzunehmen und mischte dazu
seine Sturmreihen durcheinander. Panther-Neuzugang Roloff ließ in der
44. Minute eine weitere schöne Aktion folgen, indem er durchs
Angriffsdrittel kreiste, jedoch am DEG Torhüter scheiterte. Auch sein
Gegenüber schien nun unbezwingbar und eiskalt. Weimann erhielt zudem
mehr und mehr aufmunternden Applaus für seine Paraden. Obwohl es
durchaus Chancen auf beiden Seiten gab - Aubin hielt gegen Somma
(51.), genauso wie gegen Gauthier und Zeiler (52.) bzw. Trevelyan,
der in Überzahl allein vor dem Tor auftauchte – hatte man nicht das
Gefühl, dass irgendjemand hier die Torsteher noch bezwingen
konnte. Und so war es schließlich auch.
Somma entscheidet das Spiel zu Gunsten der Panther
Ex-Panther
Beechey hatte in der Verlängerung die Chance den Zusatzpunkt für seine
Farben zu sichern. Er zielte jedoch zu genau und erhöhte die Anzahl der
Pfostentreffer somit auf ganze vier (61.). Beide Teams wollten den Sieg.
Dies zeigte ein heftiges Gewühl vor Aubin, der sich wilden Aktionen
von Flechter, Roloff und Moore gegenübersah (63.). Es blieb Sergio
Somma überlassen, mit einer schönen Einzelleistung aus der Bandenecke
heraus, seinem Team den „Zweier“ zu sichern (64.)
Fazit:
Sicher
war es kein besonders schön anzusehendes Spiel. Den Panthern sah
man noch die Schwierigkeiten im Zusammenspiel an. Problematischer
als das, waren die individuellen Ungenauigkeiten und Unzulänglichkeiten
beim Passspiel bzw. der Puck-Annahme. Positiv ist sicher die Leistung
von Tyler Weimann zu bewerten. Zwar muss er gegebenenfalls die Ecke des
Tores beim 1:1 Ausgleich besser schützen, so hat er dies mehrfach durch
glänzende Paraden wieder wett gemacht. Mit zunehmender Spieldauer gewann
er an Sicherheit.
Düsseldorf dagegen wirkte körperlich bereits gut
in Schuss. Man sieht dem Team an, dass es nur punktuell verändert wurde
(5 Neuzugänge). Schnell und mit viel direktem Zug zum Tor, kann man
lediglich die Chancenbewertung bemängeln.
Statistik
Augsburger Panther – DEG Metro Stars 2:1 (0:0/1:1/0:0/1:0) n.V.
Tore: 1:0 (21:17) Gauthier (Zeiler, Tölzer), 1:1 (31:58) Courchaine (Kelly, Roach), 2:1 (63:24) Somma (Trevelyan)
Strafen: Augsburger Panther 8 min, DEG Metro Stars 16 min
Schüsse: Augsburger Panther 41, DEG Metro Stars 38
Schiedsrichter: Aumüller (Hauber, Holzer)
Zuschauer: 4.674
Aufstellungen:
Augsburger Panther: Weimann
– Chartier, Boyle; Macholda, Seifert; Tölzer, Fletcher; Draxinger –
Trabucco, Helms, Somma; O’Connor, Zeiler, Gauthier; Moore, Roloff ,
Trevelyan; Schnitzer, Flache, Bassen;
DEG Metro Stars:
Aubin –Dinger, Holland; Roach, Hedlund; Kramer, Bazany; Nowak – James,
Beechey, Kaufmann; Courchaine, Kelly, Danner; Reimer, Ulmer,
Kreutzer; Hinterstocker, Hofland, Gordon.
Three Stars:
+++ Weimann
++ Aubin
+ Somma
Archivfotos zum Thema: