Augsburg. (MS) Während es für Augsburg das erste Derby der noch jungen DEL-Saison war, konnte München bereits die zwei Partien gegen die Konkurrenz (Straubing, Nürnberg) aus Bayern siegreich gestalten. Die Panther wollten als Gastgeber in Heimnimbus wahren und die Dominanz des EHC in Bayern eindämmen. Dies gelang ihnen in einem einseitigem Spiel, welches vor 4.850 Zuschaueren mit 2:0 (1:0/1:0/0:0) gewonnen werden konnte.
Beide Teams mit Verletzungssorgen
Nach einem grippalen Effekt kehrte Tyler Weiman ins Panther Tor zurück. Weiter fehlten dagegen die Verteidiger Fletcher und Macholda bzw. Stürmer Schnitzer. Der EHC musste in der Offensive Ulmer, Maurer, Wrigley und Pauli bzw. in der Defensive ohne Sturm, auskommen. Dafür kehrte Stürmer Jann in die Reihen zurück. Dies war sicher ein Grund, warum die 4.850 Zuschauer den Atem anhielten als bereits nach 23 gespielten Sekunden Augsburgs John Zeiler nach einem Zweikampf liegen blieb. Er konnte jedoch kurz darauf wieder für seine Farben stürmen. Die ersten Torchancen gehörten den Gästen aus der Landeshauptstadt. Petermann und Schneider prüften den Panther-Torhüter (4. Spielminute). Die Gastgeber selbst benötigten ein Überzahlspiel für die erste eigene Torgelegenheit. Da sich kurz darauf Ejdepalm zum bereits auf der Strafbank schmorenden Olsson zu begeben hatte, ergab sich eine 5-gegen-3-Überzahlsituation für die Augsburger, welches sie zur Führung (7. Minute) nutzen konnten. Valery-Trabucco zeichnete sich dafür verantwortlich, jedoch wurde der Puck wohl unmittelbar vor Münchens Torsteher Reimer abgefälscht und schlug unhaltbar unter der Querlatte ein. Die Fuggerstädter übernahmen nun kurzzeitig die Kontrolle, mussten dabei stets auf gefällig vorgetragene Konter der Oberbayern achten. Ab Mitte des Startabschnittes hatten sich der EHC komplett vom Schock des Rückstandes erholt und kam zu guten Gelegenheiten. Ein Schuss von Cespiva (10.) schlupfte Weiman um ein Haar durch den Handschuh. Den Hammer von Buchwieser pfückte er eine Minute später aber in gewohnter Souveränität. In der 11. Spielminute hatten die Panther den erneuten Ausfall eines Verteidigers zu verkraften. Patrick Seifert blieb nach einem Check von Schymainski hinter dem eigenen Tor liegen, wurde in die Kabine geführt und kehrte mit Verdacht auf Gehirnerschütterung nicht mehr aufs Eis zurück. Die Panther nun nur noch mit 4 etatmäßigen Verteidigern. Dies schockte sie zunächst sichtlich. Sie kamen nur noch zu vereinzelten Chancen. Die größte durch Somma, dessen Direktabnahme nach einem Trabucco-Zuspiel weit neben das Tor abgefälscht wurde (18.). Die Münchener konnten in dieser Phase jedoch keinen Erfolg verbuchen. Julien in Überzahl (17.), Dietrich mit einem unwiderstehlichen Alleingang (18.) und Olson an den Pfosten (18.) verpassten allesamt den Ausgleich.
Wo findet bitte hier ein Derby statt?
Die
Gäste eröffneten zwar mit der ersten Chance (22.) durch Adams das
Mitteldrittel, kamen jedoch anschließend kaum noch zu einer
Torgelegenheit. Die Panther waren dagegen nun deutlich
pucksicherer und leichtfüssiger ohne jedoch Druck auf das Tor von Jochen
Reimer ausüben zu können. Erst Peter Flache, der als Ersatzverteidiger
wesentlich auffälliger als als Offensivkraft agierte, brachte
Kollege Somma nach einem schönen Alleingang von hinter dem Tor in
aussichtsreiche Position. Der Puck rutschte jedoch um Zentimeter
am Tor vorbei. Die Gastgeber konnten sich immer wieder – selbst bei
ausgeglichener Spieleranzahl – im Angriffsdrittel festsetzen. Als Folge
daraus war das 2:0 nur eine Frage der Zeit. In der 31. Minute war es
dann soweit, Somma fälschte einen Chartier-Schlenzer unhaltbar für
Reimer ab. Erst Ex-Panther Schymainski zeigte so etwas wie
Gegenwehr in Form von gefährlichen Angriffsbemühungen (38. in
Überzahl und 39. Minute). Hätte Konkurrent Bassen bei einer
2:1-Situation sauberer auf den mitgelaufenen Chartier gepasst, wäre
dagegen die Panther-Führung zur zweiten Pause noch deutlicher
ausgefallen.
Sorge um Max Fedra überschattet Sieg
Man merkte den EHC-Spielern direkt nach Beginn des Schlussabschnittes die Bemühungen um Ergebniskosmetik an. Julien prüft Weimans Aufmerksamkeitsgrad – jedoch ist dieser top an diesem Abend. Augsburg setzt die eigene Laufbereitschaft dagegen und hält selbst den Druck auf die Defensive der Gäste aufrecht. Als Panther Gauthier einen Boxkampf gegen Reid deutlich für sich entscheiden kann ist dies paradoxerweise so etwas wie die spielentscheidende Szene. Die Fuggerstädter beherrschten in den Folgeminuten Puck und Gegner. Die Landeshauptstädter konnten sich bei Jochen Reimer bedanken, dass sie nun nicht gnadenlos untergingen. Selbst in Unterzahl vergaben in unmittelbarer Folge Trevelyan, Gauthier und O’Conner aussichtsreiche Gelegenheiten. Da zudem Roloff (46.) und Trabucco (54.) erneut um Zentimeter am Torpfosten vorbeischlenzen bleibt es bei der lediglich knappen Führung für Augsburg. Wie knapp diese wahr zeigte sich 3 Minuten vor Spielende als Julien an das Lattenkreuz hinter Weiman schlenzte und dieser Glück hatte, dass er sich den Puck nicht selbst über die Linie bugsierte. Das Derby hätte nochmals richtig spannend werden können. Trabucco hatte im Gegenzug die Entscheidung auf der Kelle, ihm versprang aber allein vor Reimer der Puck. Die Kräfte der Panther schienen nun stark zu schwinden. Als Reimer zu Gunsten eines sechsten Feldspielers sein Tor verließ, waren sie jedoch ausreichend konzentriert, um die ersten Shut-out von Weiman zu sichern. Im Anschluss wurde mit den Fans gefeiert, jedoch lag ein Schatten über dem Sieg . Wie in der zweiten Drittelpause per Pressemitteilung bekannt gemacht wurde, befindet sich Panther-Geschäftsführer Max Fedra seit den Nachmittagsstunden mit Herzproblemen zu Untersuchungen im Augsburger Zentralklinikum.
Stimmen zum Spiel
Pat Cortina (EHC München) wünschte
Max Fedra gute Besserung und hoffe auf eine baldige Rückkehr des
Managers. Er sah in Augsburg einen verdienten Sieger. Deren Arbeitsmoral
stimmte und der Gegner übte mit viel Disziplin, Geschwindigkeit und
Einsatz enormen Druck auf das Tor seiner Spieler aus.
Larry Mitchel (Augsburger Panther)
schloss sich den Genesungswünschen und der grundsätzlichen Analyse von
Pat Cortina an. Er habe eine starke Zweikampfstatistik und sehr gutes
Forechecking seines Teams gesehen. Er sei glücklich, dass sein Team die
Vorgaben so gut umgesetzt habe. Seine Gratulation ging an Tyler Weiman
für dessen verdienten Shut-Out. Zum Abschluss bestätigte er den Verdacht
der Gehirnerschütterung von Patrick Seifert, womit den Panthern nur
noch 4 Verteidiger für die nächsten Spiele zur Verfügung stehen.
Statistik
Augsburger Panther – EHC München 2:0 (1:0/1:0/0:0)
Tore: 1:0 (6:14) Valery-Trabucco (Somma, Chartier) PP2, 2:0 (30:15) Somma (Chartier, Zeiler)
Strafen: Augsburger Panther 10 min, EHC München 14 min
Schüsse: Augsburger Panther 41 , EHC München 36
Schiedsrichter: Oswald, Bauer (Büse, Velkoski)
Zuschauer: 4.850
Aufstellungen:
Augsburg:
Weiman –Boyle, Draxinger; Tölzer, Chartier; Seiffert, Flache;
Schnitzer – Moore, Zeiler, Helms; Valery-Trabucco, Roloff, Somma;
O’Connor, Gauthier, Trevelyan; Szewz, Bassen, A Farny
München: Reimer
– Petermann, Julien; Ejdepalm, Reid; Olsson, Cespiva – Clarke,
Schneider, Buchwieser; Kink, Wichert, Kathan; Adams, Dietrich,
Schymainski; Jann, Mayr
Three Stars:
*** Weiman
** Chartier
* Roloff
Archivfotos zum Thema: