Starker Jentzsch rettet Unentschieden gegen Werder Bremer

Der FC Augsburg muss damit zwar weiter auf den ersten Heimsieg in der Fußball-Bundesliga warten, doch mit den 1:1-Unentschieden gegen den SV Werder Bremen zeigte der Neuling in der ausverkaufte SGl-Arena, dass er auch mit den Spitzenteams im Oberhaus mithalten kann. Dank einer überragenden kämpferischen Leistung verdienten sich die Gastgeber diesen Punkt redlich.

Vor der Partie standen bei beiden Klubs die Torhüter im Mittelpunkt der Diskussionen. Spielt er oder spielt er nicht? Das war bei den Augsburger Anhängern das Thema der Woche.

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Doch er spielte. Simon Jentzsch stand trotz seines gebrochenen Ringfingers an der rechten Hand zwischen den Pfosten. Bei den Bremer Gästen kehrte Nationaltorhüter Tim Wiese nach seiner Sperre von drei Spielen wieder an seiner Arbeitsplatz zurück.

Da sich Jentzsch fit meldete und dann auch noch eine überragende Leistung ablieferte, nominierte Trainer Jos Luhukay die gleiche Elf, die vor einer Woche mit dem 1:0-Sieg in Mainz Vereinsgeschichte geschrieben hatte. Obwohl die Gäste als hoher Favorit in den Süden der Republik reisten, hatten sie doch etwas Bammel vor der Partie. »Die Augsburger werden mit breiter Brust antreten», fürchtete Bremens InnenverteidigerAndreas Wolf.

Mehr Ballkontakte von Werder

Die spielerische Dominanz der Bremer zeigte sich dann zwar von Beginn an, die Norddeutschen verbuchten mehr Ballkontakte, doch die Gastgeber verstecken sich nicht und agierten vor allen Dingen in der Defensivabteilung sehr konzentriert.

Allerdings, alle gefährlichen Angriffe der Gäste konnte der FCA nicht unterbinden. Einen Kopfball von Markus Rosenberg lenkte Jentzsch reaktionsschnell an die Querlatte (21. Minute), bereits vorher verfehlte ein 20-Meter-Schuss des ehemaligen Münchner Löwen Aleksandar Ignjovski nur knapp sein Ziel (8.) und dann zielte nochmals Rosenberg Sekunden vor der Pause über den Augsburger Kasten.

Doch eine Bremer Führung wäre nach 45 Minuten auch nicht verdient gewesen. Denn auch der FCA verbuchte seine Möglichkeiten, vor allen Dingen wenn schnell in die Spitze kombiniert wurde. Axel Bellinghausen zögerte nach präziser Vorarbeit von Lorenzo Davids und Sascha Mölders einen Sekundenbruchteil zu lange mit dem Abschluss (27.) und scheiterte nur wenig später mit einem tollen Linksschuss an Bremens Schussmann Wiese.

Bellinghausen trifft zur Führung

Doch Bellinghausen brachte die Arena kurz nach der Pause doch zum beben. Mölders erkämpfte sich gegen Wolf den Ball, bediente Bellinghausen, der Wiese keine Abwehrmöglichkeit ließ (48.). Ein Schock für den Gast, der lange brauchte um seine Linie wieder zu finden. Und einen Eckball zum Ausgleich benötigte. Claudio Pizarro köpfte nach 68 Minuten zum 1:1 ein. Was folgte war eine Augsburger Abwehrschlacht. Aber Simon Jentzsch hielt den Punkt fest.

Augsburg gegen Werder Bremen, dieses Paarung hatte es in der Geschichte der Fußball-Bundesliga noch nie gegeben. Im Pokal allerdings trafen die beiden Vereine schon mehrmals aufeinander. Zuletzt im Halbfinale dieses DFB-Wettbewerbs. Da unterlagen die Augsburger im März 2010 an der Weser mit 0:2.

Am kommenden Dienstag (19 Uhr) geht es für den FCA schon wieder weiter. Im Pokalwettbewerb gastiert der Erstligist beim Regionalligisten RB Leipzig. Die Sachsen sorgten in den vergangenen Tagen mit einer Werbeidee für zweifelhaften Aufsehen. Sie verteilten in der sächsischen Metropole  5000 Badelatschen mit der Aufschrift »Augsburger Pokalschlappen».