Augsburg siegt glücklich im Derby gegen Ingolstadt

Veröffentlicht am 26. Dezember 2011

Augsburg. (MS) Besonders fett ist die Weihnachtsgans, sprich das Punktekonto, der Augsburger Panther in der Adventszeit nicht geworden. Zu wenig Punkte sammelte man während der gesamten Spielzeit in der Fremde. Und auf eigenem Eis setzte es im Dezember einige empfindliche, da unnötige Niederlagen. Richtig “ansetzen” wollte  man im Derby gegen die Namensvetter aus Ingolstadt, die sich als Tabellendritter den 5.113 Zuschauern präsentierten.
Die Gastgeber gewannen mit einer wechselhaften Leistung äußerst glücklich mit   3:2 (0:0/0:1/1:2/1:0) nach Verlängerung.

 

Weihnachstmodus “off”
Bereits nach 5 gespielten Sekunden gerieten sich Augsburgs O’Connor und Ingolstadts Reich, direkt vom Bully-Punkt weg, in die Haare und lieferten sich eine sehenswerte Kampfeinlage mit blanken Fäusten. Keine 30 Sekunden später gesellte sich Ingolstadts Likens wegen Check gegen Kopf und Nacken hinzu. So aggressiv ging es zunächst weiter. “Zwischendurch” hatten Moore für Augsburg (2. Spielminute) und Ross (4., Überzahl) für Ingolstadt erste gute Gelegenheiten. Eine Doppelchance durch Helms leitete die spielerische Phase des Startdrittels ein. Zunächst fälschte er einen Schuss von der blauen Linie ab und schlenzte den Nachschuß mit einer artistischen Körperdrehung an die Unterlatte (7.).  Zwei weitere Grosschancen generierten die Fuggerstädter in der 11. Spielminute. Zunächst kurvte Bassen um das Schanzer Tor. Sein Schuss tanzte jedoch parallel zur Linie am Tor vorbei. Sekunden darauf vergrößerte sich der Tumult vor Ian Gordon, dem Torsteher der Oberbayern. Jedoch konnten weder Bassen noch Moore dem provozierend freiliegenden Puck die entscheidende Richtungsänderung ins Netz geben. Von den Gästen kam in dieser Phase wenig. Panther-Torsteher Weiman konnte stets souverän klären und erlaubte dabei keine Nachschüsse. Seine Ruhe war kurz darauf erneut nötig, als seine Vorderleute erstmals heftig ins Schwimmen gerieten. Ex-Panther Likens konnte mit der besten Gelegenheit, per Fernschuss, kein Kapital (15.) daraus schlagen. Die Gastgeber hatten diesen Schlendrian schnell ablegt und der spielfreudige Somma bot mit Nebenmann Roloff gute Szenen (17. und 18. Spielminute). Als dann mal wieder “Hooligan” O’Connor eine Strafe aufgebrummt bekam, musste sein Teamgefährte Fletcher in Unterzahl seine Farben eigentlich in Führung schießen. Allein vor Gordon schoss er “nur” in dessen Arme und besiegelte somit den torlosen Startabschnitt, der starke Gastgeber sah.

 

Gäste verdienen sich Führung erst nachträglich
Die Reststrafzeit gegen den Augsburger  Kapitän genügte dem ERC Ingolstadt für die noch unverdiente Führung. Nach 24 Sekunden im Mitteldrittel erzielte Periard per Schlagschuss von der blauen Linie das 0:1. Die Gastgeber benötigten einige Zeit und ein Überzahlspiel (ab 25. Spielminute), um sich von diesem Schock zu erholen. Etwas Zählbares sollte dabei nicht herausspringen. Im Gegenteil, nennenswerte Chancen hatte ein ansonsten unauffälliger Zeiler  erst bei Sollstärke beider Teams (28.).  Wesentlich mehr Zug zum Tor entwickelte da Ross, der Weiman  bei einem Kracher (30.) keine Chance liess. Der rechte Torpfosten rettete für diesen. Gleiches wiederholte sich vier Minuten später. Erneut klatschte ein Schuß von Ross ans Eisen. Die Führung der Gäste konnte nun in allen Belangen  als verdient bezeichnet werden. Selbst bei Überzahl taten sich die Lechstädter nun schwer in das gegnerische Angriffsdrittel einzudringen. Gelang es, warf sich ein Gästespieler aufopferungsvoll in den Schuß. Und dann hilft noch das Glück dem Tüchtigen. Der Puck lag zum wiederholten Male (40.) frei im Torraum und strich im darauffolgendem Kampf erneut um Zentimeter am Tor der Donaustädter vorbei.

 

Augsburg schlägt erst spät zurück
Die Taktik beider Teams für den Schlußabschnitt war klar. In den  ersten Minuten ging die defensive Variante der Ingolstädter besser auf. Erst in der 45. Minute wurde Ian Gordon von Valery-Trabucco erstmalig geprüft. Auf der Gegenseite konnte Aquino, nach einem gefährlichen Ausflug von Weiman, den Puck nicht im verlassenen Tor unterbringen. Da der Torhüter nur auf Kosten einer Strafe retten konnte, blieb der Vorteil auf Seiten der Gäste. Mit dem schön herausgespielten, zweiten Überzahl-Treffer , konnte dieser  durch Derek Hahn zum 2:0 (48.) genutzt werden. Hahn  und Greilinger hätten vier Minuten später die weiter gewachsene Verunsicherung der Schwaben nutzen müssen. Weiman machte mit zwei tollen Paraden seinen Fauxpas wieder wett. Dann belohnten sich die gastgebenden Panther doch noch für ihren nimmermüden Einsatz. In Überzahl zog Somma vors Tor und hob den Puck zum Anschlußtreffer (53.) direkt unter die Querlatte. Ein tolles Ding. Die Spieler des ERC reagierten jedoch souverän und nahmen das Heft des Handelns sofort wieder in die Hand, so dass die gegnerische Offensive zunächst keine weitere Entfaltungsmöglichkeiten hatte. Dies ging bis 80 Sekunden vor der Schlusssirene gut. Dann gelang den Augsburgern endlich woran sie vorab mehrmals scheiterten. Moore drückte die frei im Torraum liegenden Scheibe zum vielumjubelten Ausgleich über die Linie. Overtime.

 

Strafe entscheidet die Partie
Augsburg war in der Verlängerung das aktivere Team. Als Hambly wegen Behinderung in die Kühlbox musste, dauerte es genau achtzehn Sekunden und Somma wurde endgültig zum Matchwinner. Einen Abpraller schob er geschickt um Gordon herum zum Sieg ins Tor (63.).

 

Stimmen zum Spiel
Chernomaz (Ingolstadt):
Ich habe ein gutes Spiel gesehen. Direkt nach unserm 2:0 hatten wir drei Super-Chancen, die Weiman uns zunichte gemacht hat. Mit der in der Verlängerung gegebenen Strafe bin ich nicht zufrieden. In der DEL reichen 50 gute Minuten nicht aus. Das hat man heute wieder gesehen.
Mitchell (Augsburg):
Es war ein sehr gutes Spiel vor einer tollen Kulisse. Wir haben heute meiner Meinung nach gegen das beste Team der DEL gewonnen. Erneut hatten wir Probleme mit dem Tore schießen und mindestens dreimal den Puck nicht ins leere Tor stochern können. Nach dem zweiten Treffer des ERC hat man gesehen, wie schnell Weiman sich seitlich bewegen kann. Er hat damit tolle Chancen vereitelt. Wir können nun mit breiter Brust in das Spiel gegen Iserlohn am Mittwoch gehen.
Koelliker (Nationaltrainer Deutschland):
Es war ein interessantes Spiel für mich und die Fans. Aufgrund des betriebenen Aufwandes war es ein verdienter Sieg der Augsburger.
O’Conner (Augsburg) auf die Frage nach dem Grund der Schlägerei nach gerade mal fünf gespielten Sekunden: “Ich wollte dem Team etwas Energie geben!”

 

Statistik
Augsburger Panther – ERC Ingolstadt 3:2 (0:0/0:1/2:1/1:0) n.V.
Tore: 0:1 (20:24) Periard (Greilinger, Hahn) PP1; 0:2 (47:13) Hahn (Greilinger, Ross) PP1; 1:2 (52:05) Somma (Roloff, Fletcher) 6-5; 2:2 (58:40) Moore (O’Connor, Zeiler); 3:2 (62:14) Somma (Roloff, Fletcher) 4-3
Strafen: Augsburger Panther  12min + 10min (O’Connor) , ERC Ingolstadt  16min + 10min (Reich) + 10min (Likens)
Schüsse:
Augsburger Panther 30, ERC Ingolstadt 34
Schiedsrichter:
Hascher (Büse, Velkoski)
Zuschauer: 5.113 (ausverkauft)

 

Aufstellungen:
Augsburger Panther:
Weiman –Tölzer, Fletcher; Draxinger, Seifert; Boyle, Chartier;  Flache – Trevelyan, Zeiler, O’Connor; Moore, Helms , Bassen;  Valery-Trabucco,  Roloff, Somma ;  Szwez, Gauthier; Schnitzer;
ERC Ingolstadt: Gordon – Periard, Likens; Hambly, Ficenec;  Heid, Ryan; Mayr – Reich, Hahn, Greilinger; Girard, Sparre, Motzko; Bouck, Ross, Aquino; Waginger, Retzer, Fical,

 

Three Stars:
*** Somma
** Ross
* Greilinger


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