Áugsburg. (MS) Die Panther sind bereits bei Plusgraden im Curt-Frenzel-Stadion in dieser Saison nahezu unbezwingbar. Bei Minusgraden, genauer zarten Minusgraden, hat selbst der starke Tabellenzweite aus Mannheim das Nachsehen. Die Fuggerstädter siegten nach Penaltyschießen mit 4:3 (1:1/2:1/0:1/1:0).

 

Blitzstart der Adler
Es dauerte gerade mal 17 Sekunden da gingen die Adler im frostigen Curt-Frenzel-Stadion in Führung. Sifers passte zu Magowan, der ungehindert ins Panther-Drittel einfahren durfte und per Handgelenkschuss vollstreckte. Die Defensive der Panther, einschließlich Torhüter Weiman, sah dabei alles andere als ausgeschlafen aus. Die Fuggerstädter benötigten etwas Zeit, die Ordnung wieder zu finden. Die Gäste versäumten es jedoch diese Phase zu weiteren Toren zu nutzen und agierten zu abwartend. Die beste Chance vergab dabei Moore in Überzahl  (8. Spielminute) als er  von der blauen Linie abzog. Brathwaite im Adler Tor war jedoch hellwach.  Augsburg war nun am Drücker und Schüsse von Helms, Roloff (beide 9.) und Valery-Trabucco (10.) strichen nur knapp am Gehäuse vorbei. Es entwickelte sich ein schnelles Spiel, welches jedoch zunächst die brisanten Torraumszenen weitgehend vermissen ließ. Als die Gelegenheit kam, vergab O’Connor (15.) – wunderbar freigespielt von Trevelyan – nahezu kläglich . Für die Gäste war allein Magowans Konter zwei Minuten vor Ende des Startdrittels nennenswert. Sie agierten zu undiszipliniert und hatten einige Unterzahlsituationen zu überstehen. Den Schlusspunkt setzte Valery-Trabucco 18 Sekunden vor der Pausensirene mit dem Ausgleich. In Überzahl fand er mit einer Direktabnahme die kleine Lücke zwischen Pfosten und Brathwaite.

 

Panther agieren effektiv

Sergio Somma - © by Eishockey-Magazin


Erneut hatten die Gäste den besseren Start. Zweimaliger Absender (21.) aus kurzer Distanz war Torschütze Magowan. Nachdem die Kurpfälzer eine Überzahlsituation (23.)  nicht nutzen konnten, nahmen sie das Unterfangen “erneute Führung” bei 5-gegen-5 umso aggressiver in Angriff. Weiman hatte gut zu tun, konnte einige Male das Glück auf seiner Seite wähnen und wurde von vorbildlich kämpfenden Vorderleuten unterstützt. Dies alles ist für die Katz, wenn man den Puck dann einmal nicht entscheidend klären kann. Nutznießer war Glumac (29.) der äußerst sehenswert einen Verteidiger, dann Weiman austanzte und den Puck hoch unter die Querlatte hob. Die Panther blieben im heimischen Curt-Frenzel-Stadion jedoch unberechenbar. Quasi aus dem Nichts erzielten sie kurz darauf, bei einem der wenigen Gegenangriffe im Mittelabschnitt, den erneuten Ausgleich (31.). Bassen verwertete einen Abpraller von Roloff im Nachschuss. Sofort war die Kulisse da und Somma scheiterte ebenso an einem glänzenden Torhüter wie auf der Gegenseite Sifers (32.). Eine von den Gästen gut präsentierte Überzahl überstanden die Panther unbeschadet. Kaum komplett ließ Roloff Brathwaite alt aussehen, als er ihm mit der Rückhand  den Puck elegant durch die Beine schob. Das Spiel hatte somit eine überraschende Wendung genommen. Fletcher nahm durch eine unnötige Strafe seinem Team dieses Momentum. Tapfer kämpfende Panther ließen jedoch selbst in Unterzahl kaum eine Chance der Gäste zu und gingen mit einer Führung in die Kabine.

 

Mannheims Torwart Fredrick Brathwaite - © by ISPFD (sportfotocenter.de)


Echte Dramatik  erst zum Spielende
Erwartungsgemäß übernahmen die Kurpfälzer die Initiative im Schlußabschnitt. Gegen klug verteidigende Gastgeber konnten zunächst keine brisanten Torchancen erarbeitet werden. Die Panther agierten in Überzahl (46.) zwar pucksicher, jedoch mit zu wenig Zug zum Tor. Bis Mitte des Abschnitts war lediglich eine zerbrochene Plexiglas-Scheibe (48.), ein Tipp-in Versuch von Bassen (49.) und ein Schuß von Roloff (50.) auf dem Notizzettel für “echte” Höhepunkte zu verzeichnen. Mannheim verdiente sich mit der nächsten Aktion einen Eintrag auf dem offiziellen Spielberichtsbogen. Erneut schlug Magowan zu (54.). Im dritten Versuch stocherte er in einem hohen Bogen die Hartgummischeibe über Weiman, der den Puck nur noch knapp hinter der Linie zu fassen bekam. Roloff hätte seine fantastische Leistung um ein Haar mit dem Game-Winning-Goal gekrönt (55.). Brathwaite hatte Fortuna auf seiner Seite und das Spielgerät trudelte am Kasten vorbei. Endlich war wieder das nötige Feuer im Spiel. Die Entscheidung müsste jedoch außerhalb der regulären Spielzeit fallen. Verlängerung.

 

Entscheidung durch unberechtigte Strafe?
Es war noch nichts aufregendes in der Verlängerung passiert, als ein Linienrichter ins Spielgeschehen eingriff und den Mannheimern berechtigt oder nicht einen Wechselfehler (62.)  zur Last legte. Komisch allerdings, dass ein eindeutiges Beinstellen gegen Somma dagegen ungeahndet blieb. Wie dem auch sei, Augsburg war nicht in die Lage diese nummerische Überlegenheit zum Siegtreffer zu nutzen. Als 20 Sekunden vor Ende der Zusatzspielzeit Brathwaite mit einer tollen Fuß-Parade gegen Valery-Trabucco klären konnte, war das Penaltyschießen unabwendbar. Dort sicherten Bassen und O’Connor den Zusatzpunkt für Augsburg, da Valery-Trabucco (A), Glumac (M) und Lehoux (M) vergaben

 

Stimmen zum Spiel
Harold Kreis (Adler Mannheim): Wir hatten natürlich einen optimalen Start. Das war wichtig, da alle Spiele gegen Augsburg meist sehr eng sind. Mein Team lobe ich für die Leistung in zahlreichen Unterzahlsituationen. Ich bin sehr froh, dass uns im Schlussabschnitt noch der Ausgleich gelungen ist. Über die Strafe in der Verlängerung war ich sehr verwundert.
Larry Mitchell (Augsburger Panther): Ich hatte extra die Zeiler-Reihe gegen die Topstürmer Mitchell, Glumac und Magowan gestellt und dann geht das gleich schief. Später habe ich die Roloff-Reihe dagegen gestellt und das ging ebenfalls nur leidlich gut. Ich freue mich unheimlich, dass eine kleine Negativ-Serie gerissen ist. Es war unser erster Sieg im Penalty-Schiessen. Jetzt hoffe ich, dass die grosse Serie ebenfalls reisst und wir in Krefeld gewinnen.

 

Statistik
Augsburger Panther – Adler Mannheim 4:3 (1:1/2:1/0:1/1:0)
Tore: 0:1 (0:17) Magowan (Mitchell, Sifers), 1:1 (19:42) Valery-Trabucco (Roloff, Fletcher) 4-3; 1:2 (28:49) Glumac (Magowan, Lee); 2:2 (30:48) Bassen (Roloff, Seifert); 3:2 (34:59) Roloff (Fletcher); 3:3 (53:09) Magowan (Mitchell, Glumac); 4:3 (65:00) Bassen (Penalty)
Strafen : 8 min – 12 min + 10 min (Dimitrakos)
Schüsse: 32 – 32
Schiedsrichter: Jablukov, Gashilov (Büse, Velkoski)
Zuschauer: 4.172

 

Aufstellungen:
Augsburger Panther:
Weiman –Tölzer, Fletcher; Draxinger, Seifert; Boyle, Chartier;  Macholda – Moore, Helms , Bassen; Valery-Trabucco,  Roloff, Somma ; Trevelyan, Zeiler,  O’Connor;  Farny, Gauthier,  Flache;
Adler Mannheim: Brathwaite (Brückmann) –Belle, Sifers; , Lee, Wagner; Reul, Goc;  Kettemer –  Mitchell, Magowan, Glumac; Seidenberg, Dimitrakos, Arendt; Kink, Lehoux, Mauer; Gelke, El-Sayed, Plachta

 

Three Stars:
*** Roloff
** Magowan
* Bassen

Das Eishockey-Magazin All-Star-Team vom 33. DEL Spieltag


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