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0:0 Unentschieden

FCA stoppt Dortmunds Sieges-Serie

Die Siegesserie von Borussia Dortmund ist ausgerechnet beim Abstiegskandidaten FC Augsburg gerissen, der verdient einen Punkt geholt hat. Von Robert Götz

Als Schiedsrichter Knut Kircher das Topspiel des 25. Spieltages der Bundesliga zwischen dem FC Augsburg und Borussia Dortmund nach spannenden 92 Minuten beim Stande von 0:0 abpfiff, feierten beide Fanlager ihre Teams. Zu Recht.  Denn beide Mannschaften boten auch ohne Tore große Unterhaltung.

Von Tabellenführer Dortmund, der nun 19 Spiele ungeschlagen ist, ist man das ja gewohnt. Doch was der FCA  an diesem Abend zeigte, wird ihm in ganz Fußball-Deutschland Riesenrespekt einbringen. Und das kleine Zuckerl gab es schon beim Blick auf die Tabelle. Als 15. steht der FCA auch neun Spieltage vor Saisonende auf einem Nichtabstiegsplatz. Das ist fast so überraschend, wie es der erste Blick auf die Mannschaftsaufstellung des FCA war.

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Hain erstmals von Beginn dabei

Für den verletzten Jan-Ingwer Callsen-Bracker (»Meine Wade hat nach einem Schlag in Hannover während der Woche zugemacht. Die Schmerzen wurden immer größer. Es geht einfach nicht.») beorderte FCA-Trainer Jos Luhukay keinen Defensivakteur  in die Startelf, sondern Stephan Hain. Für den jungen Stürmer war es der erste Einsatz in der Bundesliga von Beginn an. Er rückte in die Offensivzentrale, Torsten Oehrl auf die Zehn und Daniel Baier übernahm als zweiter Sechser neben Hajime Hosogai den offensiveren Part in der Abfangabteilung vor der FCA-Abwehr.

Mit dieser Taktik machte Luhukay seine Ankündigung war, sich nicht verstecken zu wollen. »Seit zwei Jahren spielen wir in unserem Stadion immer nach vorne, das wollen wir auch gegen Borussia Dortmund versuchen.»

Eine mutige Aufstellung, die aber auch zeigte, dass das Selbstvertrauen mit den Erfolgen in den vergangenen Wochen in allen Funktionsebenen beim Aufsteiger eingezogen ist.

Klopp war schwere Aufgabe bewusst

Diese Wandlung hatte auch BVB-Trainer Jürgen Klopp genau beobachtet. »Man glaubt, dank umfangreicher Berichterstattung wüsste man alles über andere Vereine, aber ich habe kaum irgendwo gelesen, wie sich diese Mannschaft entwickelt», erklärte Klopp vor dem Spiel. Denn der FCA habe inzwischen »den Respekt vor der Liga abgelegt» und in der Winterpause »richtig gute Jungs dazu gewonnen». Deshalb auch die Warnung von Klopp: »Wir rechnen damit, dass es richtig schwierig wird.»

Er sollte recht behalten. Denn in der Anfangsphase bestimmte nicht der Tabellenführer das Spiel, sondern das Kellerkind.  Respektlos versuchten die FCA-Akteure ihr Spiel durchzuziehen. In der 13. Minute zwang Torsten Oehrl mit einem Kopfball BVB-Torhüter Roman Weidenfeller das erste Mal zum Eingreifen.

Nur langsam bekamen die Dortmunder die aufmüpfigen Schwaben in den Griff. Jeden noch so kleinen Vorteil mussten sich die  Überflieger der Liga hart erarbeiten. Das kleine gallische Fußball-Dorf Augsburg bot der derzeitigen deutschen Fußball-Hauptstadt aus Westfalen furchtlos die Stirn.

Diesen Mut honorierten die FCA-Fans mit lautstarker Anfeuerung. Als der Wechselgesang »Augsburg - Augsburg» durch die ausverkaufte Arena hallte, kam Gänsehautstimmung auf.

Das lag aber auch an den rund 5000 BVB-Fans, die genau merkten, dass auch ihre Mannschaft verbale Unterstützung benötigte. Und so entwickelte sich eine Atmosphäre, die einem Topspiel würdig war.

Es dauerte bis zur 40. Minute ehe sich Dortmund die erste große Torchance erspielte. Sebastian Langkamp rettete aber gegen einen Lewandowski-Kopfball auf der Linie.

Als die Teams mit einem 0:0 in die Kabine gingen, wurden sie zu recht mit viel Beifall verabschiedet.

Jentzsch mit Glanztat

Und der FCA gefiel sich auch nach dem Wechsel in der Rolle des rotzfrechen Underdogs. In der 46. Minute setzten die Gastgeber gleich wieder einen schmerzhaften Nadelstich. Daniel Baier inszenierte einen Konter, schickte Axel Bellinghausen auf die Reise und dessen Schuss konnte Weidenfeller gerade noch mit einem Reflex parieren.

Dortmund antwortete in der 60. Minute mit einem tollen Kopfball von Großkreuz, doch Simon Jentzsch rettete mit einer Glanztat.

Es war ein Duell auf Augenhöhe, das alle im Stadion elektrisierte. Auch die beiden Trainer. Die lieferten sich nach 70 Minuten ein kurzes aber lautstarkes Wortgefecht an der Seitenlinie. Luhukay bot Klopp verbal die Stirn. Wie seinen Mannschaft dem großen Favoriten auch in der Schlussphase auf dem Spielfeld. Ein lucky Punch, ein Glücksschlag,  war auf beiden Seiten jederzeit noch möglich. Er fiel aber nicht mehr. Es hätte auch kein Team verdient gehabt.

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